Bremen, 29. April 2021. Mehr als 70 führende deutsche IT-Sicherheitsforscherinnen und -forscher kritisieren in einem gemeinsamen Statement die Luca-App. Diese vom Bremer Senat beschaffte App zur Nachverfolgung von Kontaktpersonen verletzt eklatant grundlegende Entwicklungsprinzipien bzgl. des Datenschutzes, enthält eine Vielzahl von gravierenden Datenleaks und konzeptionelle Sicherheitslücken.

Dazu Dr. Volker Redder, stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Bremen:

„Die Datensammelwut der Luca-App steht in keinem Verhältnis zum potenziellen Nutzen. Im Gegensatz zur datenschutzkonformen Corona-Warn-App handelt es sich hier um ein zentrales und unsicheres System, auf dem die Bewegungsprofile der Nutzerinnen und Nutzer verarbeitet werden. Bereits Anfang März ist eine Schwachstelle in diesem System entdeckt worden, die es Angreifern erlaubt, hochbrisante Daten der Nutzer und Nutzerinnen abzufangen.“

Redder weiter: „Als Informatiker weiß ich, dass sich Datenschutz und Datennutzung nicht ausschließen. Das belegt die Corona-Warn-App eindeutig. Die Luca-App dagegen verstößt nachweislich gegen essentielle Prinzipien der Datensicherheit und des Datenschutzes. Der Bremer Senat hat, trotz unserer in der Deputation geäußerten Bedenken, dieses System für viel Geld geordert. Das Vertrauen der Menschen in ihre Regierungen wird durch solche Fehler weiter abnehmen. Wir Liberale schließen uns daher der Forderung des Chaos Computer Clubs und der Sicherheitswissenschaften nach einer Notbremse für die Luca-App an und appellieren an den Bremer Senat, den Ankauf sofort zu stornieren.“