FDP Bremen kritisiert die Absenkung der Bildungs- und Betreuungsqualität
Bettina Schiller: „Die Änderung ist keine zufriedenstellende nachhaltige Problemlösung!“
Bremen, 20. September 2022. Die Senatorin für Kinder und Bildung legt dem Landesjugendhilfeausschuss am kommenden Donnerstag eine Änderung der Richtlinie für den Betrieb von Tageseinrichtungen für Kinder im Land Bremen vor. Betreuen aktuell zwei voll ausgebildete Erzieherinnen bzw. Erzieher eine Gruppe im Bereich der Unter-3-jährigen (U3), soll zukünftig eine Kraft die alleinige Verantwortung tragen. Die zweite Kraft kann durch eine Person aus der Kindertagespflege ersetzt werden, was zwar eine Qualifizierung, aber keine Ausbildung voraussetzt. Die senatorische Vorlage lässt den Einsatz in allen U3-Gruppen zu, unabhängig von inklusiven oder sozialraumabhängigen Anforderungen am Standort.
Dazu Bettina Schiller, stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Bremen: „Frau Aulepp reagiert hier auf den Fachkräftemangel in den Kitas mit der Absenkung der Bildungs- und Betreuungsqualität. Zukünftig müssen in den Kitas sämtliche Expertenaufgaben von nur noch einer Fachkraft bewältigt werden. Das ist nicht nur eine enorme Belastung für die Fachkraft, sondern auch keine zufriedenstellende nachhaltige Problemlösung. Unsere Bildungssenatorin muss endlich Wege aufzeigen, wie sie dem Kitaplatz- und Fachkräftemangel mittel- und langfristig begegnen will, ohne einfach nur die Betreuungsqualität zu senken. Wie sollen Kapazitäten bis wann erhöht werden, wann soll wieder ausreichend Fachpersonal zur Verfügung stehen, wie läuft die Anerkennung und Eingliederung ausländischer Fachkräfte? All diese Fragen sind immer noch ungeklärt. Mit der vorgelegten Maßnahme sichert die Behörde zwar kurzfristig den Betreuungsumfang, dies geht aber zu Lasten der Erzieherinnen und Erzieher und senkt die Betreuungsqualität.“